Die Fliegerstadt Bad Wörishofen

1893

Weltenfahrer Alfred Groß stellt zusammen mit Pfarrer Sebastian Kneipp im Garten des Sebastianeums einen Flugapparat des Flugtechnikers Otto Lilienthal (1848 - 1896) vor.

Weltenfahrer Alfred Groß im Garten des Sebastianeums in Bad Wörishofen © Photo Grebmer 1893
Weltenfahrer Alfred Groß im Garten des Sebastianeums in Bad Wörishofen © Photo Grebmer 1893

 

1912

Erste Flugversuche von Wilhelm Geromiller mit seinem Flugmodell mit Pressluftmotor. Flugstrecke: ca. 100 m

 

1917 

Notlandung eines Doppeldeckers im Süden von Bad Wörishofen. Für die Bevölkerung ein TOP-Ereignis.

 

1934

Gründung der "Segelfliegergruppe Bad Wörishofen" im "Cafe Wittelsbach" im Anschluss an die Ortsgruppe Ottobeuren. 1. Vorstand: Kurdirektor Kirchgässner.

 

Im selben Jahr wurde auch die Segelfliegerhalle gebaut.

 

1935

Bau des ersten Schulgleiters "Grunau 9"

 

1936

Bau des zweiten Schulgleiters "SG 35 Zögling" Segel- und Modellflug wurde auch während des Krieges in der "Flieger HJ" Segelflieger am Weichter-Hang oder Kirchdorfer-Hügel betrieben.

 

1939

Der Segelflugplatz wurde immer mehr militärisch genutzt. Der Platz wurde vom Luftgaukommando VII als Reichsgutverwaltung getarnt.

 

Im selben Jahr begann die Mobilmachung der Nationalsozialisten in Deutschland. Der Krieg begann und der Feldflugplatz war kurze Zeit mit Heinkel He 111 bestückt. Danach hat sich teilweise das Jagdgeschwader "Udet" in Bad Wörishofen niedergelassen. Sie wurden zur Abwehr der Bombergeschwader auf München, Augsburg, Schweinfurt und den gesamten süddeutschen Raum eingesetzt.

 

 1941

Am 13. August um 14.10 Uhr stürzte eine Maschine vom Typ "Junkers W33" beim Start auf das Haus "Geromiller" mitten in der Stadt. Der Dachstuhl mit wichtigen Dokumenten brannte total aus. Die Piloten waren zu einem Übungsflug gestartet, sie überlebten den Absturz. In diesem jahr entstand auch die Luftaufnahme eines englischen Aufklärers der den Fliegerhorst fotografierte.

 

1945

Das Ende der Militärfliegerei.

 

Die zerstörten Flugzeuge waren interessante Spielplätze für die Jugend und Sammler. Unter der US-Militärregierung wurde die Fliegerei in Deutschland verboten.

 

Die Segelfliegerhalle wurde Auslagerungsort des Flugplatzes und wurde danach von diversen Firmen benutzt.

 

1950

Der Segelfliegerverein wird unter dem Namen "Aero-Club-Bad Wörishofen" im Restaurant Lindengarten (Ceres) wieder ins Leben gerufen. Vorsitz übernahm der ehemalige Jagdflieger Walter Dahl.

 

1951

Das erste Motorflugzeug nach dem Krieg geht in die Luft.

Karl Englmair startete mit seiner "Jodel Bébé" zwischen Stockheim und Bad Wörishofen verbotenerweise auf einer Wiese. Das "Auge des Gesetzes" sah auf die Seite. Die Maschine war mit einem 24PS starkem VW-Motor ausgerüstet.

 

1961

Am 15.04.1961 wurde der "Motorfliegerclub - Bad Wörishofen" im Cafe Vroni gegründet.

 

Gründungsväter waren: Dieter Stiel, Hans Lederle, Alois Lederle, Karl Englmair, Franz Zillober, Erwin Frey und Alfred Martinscheck.

 

Erstes Fluggelände war an der Stockheimer Straße beim Cafe Vroni (Flugleitung).

Zwischen 1961 und 1975 gab es einige Flugplatz-Standorte, z. B. Stockheim, Ketterschwang, Bad Wörishofen NORD und Schwabegg

 

1962

Eröffnung des Sonderlandeplatzes Bad Wörishofen NORD durch Familie Ludwig & Käthe Bahle. Seit 2002 durch Tochter Michaela Bahle-Schmid und ihren Mann Günter Schmid geführt.

 

1965

Gründung des Modellfliegerclub Bad Wörishofen - Ettringen. Der Sitz war in Bad Wörishofen, das Fluggelände in Ettringen.

 

Gründer: Alfred Prawda, Walter Donath, Josef Böck, Fritz Giritsch

 

1970

Trennung der Bad Wörishofer und Ettringer Modellflieger wegen des "Kurzwellensenders Wertachthal" in Ettringen.

Im Herbst 1970 wird der "Modellfliegerclub Bad Wörishofen e. V." im Cafe Vroni in Bad Wörishofen neu gegründet.

 

Gründungsmitglieder: Fritz Giritsch, Josef Böck, Edmund Cebuly, Alfred Geromiller, Walter Donath, Heinrich Weymann, Josef Lukasch

 

Fluggelände in Bad Wörishofen SÜD, wegen Lärmbelästigung Umzug nach Frankenhofen (Pachtgelände bis heute).

 

1975

Nach Aufgabe der Flugplatzprojekte (Hartenthal) bekam der Motorfliegerclub das Angebot der Firma Grob seine Flugzeuge auf dem Firmenflugplatz Mattsies zu stationieren. Drei Hallenplätze, Asphaltbahn und Tankstelle - super Sache!

 

1977

Eine Gruppe Fallschirmspringer schließt sich dem Modellfliegerclub Bad Wörishofen an. Der Club hatte bis 1984 den Namen "Modellflieger- und Fallschirmclub Bad Wörishofen e. V."

 

1984

Die Fallschirmspringer scheiden bei den Modellfliegern aus und gründen einen eigenen Verein.

 

2004

In diesem Jahr gründeten einige "Spinner" im Cafe Vroni den Verein "Fliegermuseum Bad Wörishofen e. V." mit dem Ziel die Fliegerstadt Bad Wörishofen und die Fliegerei von einst und jetzt darzustellen.

 

2007

Übernahme der historischen Segelfliegerhalle durch den Verein "Fliegermuseum Bad Wörishofen e. V."

 

2008

Der Segelfliegerverein Bad Wörishofen und die Segelfliegergruppe "Grob"- Mindelheim fusionieren und werden ein Verein auf dem Gelände in Bad Wörishofen "Nord - Nord". Der "Segelflugverein Bad Wörishofen e. V."

 

2009

Der Motorfliegerclub Bad Wörishofen wechselt nach dem Zusammenbruch der Firma Grob-Aerospace von Mattsies nach Bad Wörishofen zum Flugplatz NORD.

Dort ist das letzte Fluggerät des Clubs stationiert: die "BeechCraft C 23", der "Sundowner 180", die "D-EGYA"

 

In diesem Jahr öffnete auch das Fliegermuseum erstmals seine Pforten für das Publikum, beim internationalen Museumstag. Es war ein voller Erfolg.

Seitdem wurde das Museum von zahlreichen Vereinen, Gruppen, Fliegerkameraden und Kurgästen besucht. Stets mit positivem Urteil.